Im Jahr 1992 haben Andy Cobb, Karen Tredger und ein paar wilde Abenteurer zum ersten mal Protea Banks getaucht. Die Geschichten der Fischer, die seit 1972 an Protea Banks gefischt haben, belegten klar, dass es dort Haie gibt. Mehr Haie als Fische… Und so machte sich diese kleine Gruppe von extra mutigen Tauchern auf den Weg nach Shelly Beach. Man muss sich vorstellen, dass damals ein Hai ein Menschenfresser war. Zumindest in den Augen der gesamten Weltbevölkerung. Andy Cobb packte seine gesamte Tauchausrüstung inklusive Kompressor in seinen Abenteuer-Anhänger und holperte die Küste hinunter wo er die anderen ‘Chaoten’ traf. Der Hafenmeister sah die komisch gekleideten Froschmänner ankommen, schüttelte den Kopf und machte noch eine Flasche Bier auf…wohl sicher schon die dreizehnte für den Tag…(damals war das kein Problem). Danach kam Denise Milton von Sensational mit ihrem Fischerboot und das Abenteuer begann….. Auf dem Weg zum Riff wurde noch viel Spass gemacht und laut gepfiffen. Nach einer Weile hörte dann der Spass auf und der Ernst der Lage wurde den Tauchern klar. Nur Denise lachte weiterhin, denn sie musste ja nicht ins Hai-infizierte Wasser. Ausgerüstet mit einem Arsenal von Verteidigungswaffen, gingen die tapferen Pioniere dann zur Sache. Als alle soweit bereit waren, wollte natürlich keiner der Erste sein. Aber irgendwie schaffte Denise es, ihre Last abzuwerfen und Protea Banks wurde zur Tauchdestination.

Die Gruppe tauchte so schnell wie möglich auf 30m Tiefe ab und wurde innerhalb von wenigen Minuten auch gleich von den ersten, neugierigen Zambezis betrachtet. Die Haie blieben zunächst in der Distanz, um dieses noch nie erlebte Treiben vorsichtig zu beobachten. War das nun Futter oder Spielzeug ? Oder etwa Gefahr für den Hai ? Wie auch heute noch, machten die Haie ihren typischen Assessment Prozess, indem sie langsam immer enger werdende Kreise um die Taucher zogen. Was die Taucher damals nicht wussten ist, dass die Haie wohl neugierig waren aber nicht aggressiv. Was ging wohl in den Köpfen dieser Menschen vor…????

Das Adrenalin floss mit Hochgeschwindigkeit durch die Adern. Was diese Taucher damals erlebten, war das Privileg der wahren Pioniere. Nach ein paar Minuten liess die Wirkung des Adrenalins nach und es wurde Zeit, wieder an die Oberfläche zurückzukommen. Und genau das war der meist gefürchtete Moment. Sicherheitsstop ging nervlich gerade noch und als die Taucher an der Oberfläche ankamen war Denise zum Glück an Ort und Stelle. Karen sprang gleich mit voller Tauchausrüstung an Bord. Das Boot war 1.5m über dem Wasserspiegel !!! Auch Andy Cobb war gottfroh als er wieder festen Boden unter sich spürte. Und alle anderen ebenso.

Danach wurde Protea Banks sporadisch betaucht. Andy Cobb hat bis Anfang 2000 immer noch seinen Bangstick mitgenommen. Ein Bangstick war ein Stock mit einer Gewehrkugel vorne festgemacht. Der Mechanismus erlaubte, diese Kugel abzufeuern sobald man hinten auf den Stock draufschlug. Im Jahr 1994 wurde von unserem Vorgänger die Firma African Dive Adventures gegründet. Das war und ist bis heute die erste und einzige professionelle Tauchbasis an Protea Banks.

Es gab und gibt immer wieder eine Gruppe von Leuten, die versuchen, ein zweites Tauchzentrum an Protea Banks aufzumachen. Die meisten sind nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Denn Protea Banks ist eben kein Kindergeburtstag.
Man muss sich auskennen mit dem Riff, den Haien und den Naturbedingungen. Man braucht Stehvermögen, Professionalität und Erfahrung, um dieses besondere und bei den Hai-Tauchern äusserst geschätzte Riff sicher und ordentlich tauchen zu können.