30.4. 2020 Lockdown Tag 35

Kann das Leben noch trauriger werden als es ist ? Ich bin am Boden zerstört.
Gestern mussten wir Smiley einschläfern lassen.
Alter, das Gras auf Fergies Grab ist noch nicht mal zurückgewachsen und Smiley stirbt.
Smiley war ein ganz besonderer Hund fuer uns.
Beulah hat sie in Coffee Bay beim Sardine Run 2012 gerettet.
In dieser Gegend sind die Hunde auf sich alleine gestellt. Kein Essen !!! Keine medizinische Versorgung !!! Keine Emotionen !!! Das Hundeleben in Afrika ist sehr schwer.
Smiley hat wohl jung gelernt, dass wenn sie besonders freundlich zu Leuten ist, sie eine Belohnung bekommt. Machmal war es ein happen zu essen, ein andermal ein bisschen Liebe oder jemand hat mit ihr gespielt oder sonstwas. So kam es, dass Smiley sich immer ganz besonders fest gefreut hatte wenn sie Leute sah. Sie schwänzelte so stark, dass der ganze Körper mitschwang und zog die Gesichtshaut nach hinten, dass es aussah als würde sie lächeln. Natürlich fallen bei so einem Tier alle Barrieren ab. So und indem sie Strand und Strasse nach Abfällen absuchte überlebte Smiley die harte Zeit in Coffee Bay.
Irgendwann hat es sich dann wohl in der Hundeelende rumgesprochen, dass nette Leute in Ocean View Hotel sind und hungrigen Hunden Abfälle zu fressen geben. Manche dieser Hunde sind dann einfach in Hotel geblieben und wurden dort auch toleriert. Natürlich gab es nicht genügend Platz fuer alle hungernden Hunde dort.
Und so wurde arme, leidende Smiley immer wieder verjagt. Oft mit Steinen…
Smiley war damals auch gesundheitlich ganz schlecht dran.
Sie war schwanger und hatte Krebs. Sie hatte entzündete Ohren die so geschwollen waren, dass sie waagrecht abstanden. Auch hatte sie ein Hautproblem was verursachte, dass Smiley furchtbar gestunken hat.
Die Besitzerin vom Hotel hatte immer ein weiches Herz und viel Mitleid mit Smiley.
Oft hat sie den Hund vor ihrem Mann im Buero versteckt und heimlich gefüttert. Aber der Geruch hat Smiley verraten und so wurde sie dauernd wieder vom Hotelgelände verjagt.
Aber Smiley gab nicht auf und kam immer wieder zurueck.
Der Sohn der Besitzerin hat dann veranlasst, dass Smiley eine Abtreibung bekam.
Auch wollte er ihr Ohrentropfen geben, aber Smiley konnte die Schmerzen nicht ertragen wenn man sie anfasste. Es war fast unmoeglich, Ohretropfen in diese hart geschwollenen Ohren zu bekommen.

Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz

Und dann kam Beulah nach Coffee Bay fuer unseren Sardine Run.
Sofort hat sie sich Smiley angenommen und sich in sie verliebt. Solange Beulah beim Sardine Run war hatte Smiley ein zu Hause im Ocean View Hotel.
Eines Tages bekam ich einen Anruf von Beulah :
Ich bringe einen Hund nach Hause.
Kein Problem fuer mich. Ich habe mich darauf gefreut. Wir hatten zwar schon Fergie und Marley, aber fuer einen dritten Hund gab es mehr als genuegend Platz bei uns.
Ohne grosse Probleme hat das Tier seine erste Autofahrt gut überstanden und ist nach 6 Stunden bei uns zu Hause angekommen.
Am nächsten Tag ging es zum Onkel Doktor, unserem super Tierarzt Leon Bruggemann der alle unsere Tiere unter seiner Obhut hat.
Er schüttelte nur den Kopf als er dieses Wrack von einem Hund sah und ging an die Arbeit.
Ohren wurden behandelt, Krebs wurde mit Chemo behandelt und die Hautkrankheit wurde ebenso behandelt.
Innerhalb von wenigen Tagen war Smiley wieder kern gesund. Eben weil sie noch nie mit Medikamenten in Berührung gekommen war hat ihr Körper besonders gut und schnell darauf reagiert.
Das Krebsgeschwür war verschwunden, die Ohren wieder abgeschwollen und der starke Geruch von der Haut war weg.
Dann begann die glückliche Zeit fuer Smiley.
Auch ich mochte sie von der ersten Sekunde an. Besonders weil sie ein so schweres leben vorher hatte waren unsere Herzen besonders weich fuer Smiley.
Sie hatte das Glück uns zu finden und bei uns leben zu dürfen. Es war wie ein Lottogewinn fuer sie.
Und fuer uns war es ein Glück, diesen armen Hund so happy zu sehen.
Ab und zu kamen wieder kleinere Geschwüre zum Vorschein, aber unser Tierarzt war zur Stelle und hat das gemanagt.
Marley und Smiley sind jeden Morgen mit mir zur Arbeit, also zum Hafen gefahren.
Es war das höchste Privileg das ich haben konnte, mit meinen Lieblingen zur Arbeit zu gehen.
Wer kann das ??

Jeden Tag war ich dankbar dafuer. Die beiden Hunde waren harmlos und freundlich zu allen Leuten und sind dort auf eigene Faust rumgerannt. Wenn ich sie wieder haben wollte musste ich nur laut pfeifen und sie kamen angerannt.
Beulah nahm sie dann wieder nach Hause nachdem wir Taucher mit dem Boot rausfuhren.
Das ging jahrelang wunderbar.
Und dann kam mein Marley ums Leben.
Am Anfang durfte Smiley noch alleine mitkommen. Kurz nach Marleys Tod kam Thembi in unser Leben.
Zuerst war sie noch ganz klein, wir fanden sie als sie gerade so um die zwei Wochen alt war.
Aber als Thembi älter und Größer wurde, wurde sie aggressiv gegenüber den schwarzen Leuten. Irgendwann wurde das zum Problem und wir konnten sie nicht mehr mit zur Arbeit nehmen. Aber Thembi zu Hause lassen und Smiley alleine mitnehmen ging auch nicht. Dann wurde Thembi halb wahnsinnig.
Wir mussten dann alle zu Hause lassen.
Das ging Smiley ziemlich nahe. Alles was sie wollte war am Strand zu rennen.
Und so nahm ich beide dann am Strand spazieren wann immer ich konnte.
Bis zum letzten Tag war Smiley am Glücklichsten wenn sie am Strand war.
Jedesmal wenn wir unsere Koffer packten und wochenlang abhauten wurde Smiley ganz traurig. Sie wusste, es ist aus mit Strandspaziergang fuer lange Zeit.
Natuerlich hat sie auch uns vermisst und lag immer stundenlang am Tor und wartete.
Smiley war einfach durch und durch ein lieblicher Hund.
Wenn wir dann nach Hause gekommen sind ist Smiley vor Freude fast verzweifelt.
Was fuer ein Willkommensgruss wir immer hatten.
Vor etwa einem Jahr bekam Smiley einen Tumor am Hintern. Als dieser deutlicher wurde nahmen wir sie natürlich zu Leon Bruggemann. Der machte ein paar Tests und sagte, es sei ein bösartiger Tumor den man leider nicht operieren koenne weil er an dieser super empfindlichen Stelle war.

Wir mussten zusehen wie dieses schreckliche Gewuchs von Woche zu Woche Größer wurde.
Mittlerweile war Smiley auch 10 Jahre alt oder sogar noch mehr. Leon meinte, wir sollten den Hund nicht quälen. Lass ihn leben solange es geht und dann anständig sterben.
Mit diesem Todesurteil über meinem Kopf habe ich mir schwer getan. Ständig fühlte ich mich schuldig, dass ich diesen wunderbaren Hund nicht mehr retten kann.
Leon erinnerte uns oft daran wie es Smiley wohl ergangen wäre wenn wir sie nicht aus Coffee Bay geholte hätten. Natürlich waere sie dann schon längst von ihrem schweren Leben dort erlöst gewesen.
Es war immer werde ein kleiner Trost.
Smiley lebte mit ihrem Paeckle am Hintern ganz normal weiter. Es schien ihr nicht allzuviel auszumachen. Beim Kacken hatte sie zunehmend Probleme. Es dauerte halt laenger als frueher und was hinten rauskam waren eher Streifen als …
Der Tierarzt meinte, wenn sie sich zu sehr verleiden muss geben wir ihr ein Laxative.
Damit kann sie dann noch eine zeitlang klarkommen.
Gestern ging es Smiley plötzlich schlecht. Wir waren davon überzeugt, dass die ein Stück Knochen im Darm hat der den Ausgang verstopft.
Sie hat sich erbrochen und immer wieder versucht aufs Klo zu gehen, aber nichts kam heraus.
Wir riefen Leon an der trotz seines freien Tages zu uns nach Hause kam.
Er gab Smiley eine Spritze um sie zu betäuben. Danach gab er ihr ein Enema und fühlte Bauch und Darm nach einer Blockade ab.
Er fand etwas Grosses , war aber nicht sicher was es war.
Ich war davon überzeugt, es war unser Blockade-Problem.
Leon wollte die schlafende Smiley in seine Klinik nehmen und eine Ultraschall Untersuchung machen. Er meinte aber, sollte dies ein Tumor sein wird er sie nicht mehr aufwecken.
Wir waren auch damit einverstanden, glaubten aber nicht wirklich , dass es so final ausgehen wuerde.
Nach kaum 20 Minuten rief er mich an und teilte mir mit, dass Smiley einen riesigen Tumor im Körper hatte. Also praktisch zwei jetzt.
Dann war ihr Schicksal besiegelt…
Ich musste schnell ein Grab fuer sie ausheben und wundere mich warum dabei mein Ruecken nicht drauf ging ???
Weil sie den kleinen Marley so gern hatte durfte sie direkt neben im ruhen.
Sie bekam ihre Lieblingsdecke und zwei wunderschöne Rosen mit auf den Weg in den Hundehimmel.
Sobald das Grab zu war, öffnete sich der Himmel und weinte mit uns….

 

25.4. 2020 Lockdown Tag 30

Am Donnerstag ging unsere vierte Woche Hausarrest vorbei. Wir sind jetzt in der fünften Woche.
Unser LockDown System wurde in 5 Phasen eingeteilt.
Wir sind immer noch in der extremen Phase 5.
Ab Freitag, 1.Mai kommen wir in die Phase 4 was eigentlich fast dasselbe ist wie Phase 5.
Bisher haben wir allerdings keine Zeitangabe fuer Phase 4. Das kann also ziemlich lange dauern oder evtl in einer Woche gelockert werden.
Die Ungewissheit ist eigentlich schon belastend. natuerlich verstehen wir, dass es noetig ist die Leute von der Strasse fern zu halten solange dieser Virus herumschleicht. Und ebenso verständlich ist es auch, dass kein Mensch auf der Welt weiss wann Corona endlich abhaut.
So sitzen wir halt fest.
Bei uns im Haus geht es wunderbar. Nur die Hunde werden so langsam aggressiver. Öfters mal gibt es eine Streiterei wo dann auch gleich Blut fliesst. Die armen Viecher brauchen dringend mal einen Tapetenwechsel.
Einkaufen war am Anfang ein freudiges Ereignis um aus dem Haus zu kommen. Jetzt, nach 4 Wochen ist es eher das Gegenteil. Keiner will mehr so richtig raus und sich unter die Leute mischen.
Keiner weiss wer versypht ist…
Obwohl, bei uns ist es ja nicht so schlimm. Aktuell haben wir 4220 Infizierte und 79 Tote.
Ausser Haus- und Gartenarbeit gibt es nicht sehr viel zu tun.
Wenn uns mal eine ganz wichtige Idee kommt wie wir unser Geschäft wieder aufrichten, verschieben wir die damit verbundene Arbeit auf spaeter.
Zeit haben wir ja mehr als genug.

Projekt Unrasiert
Seit dem ersten Tag Hausarrest habe ich mich nicht mehr rasiert.
Das ist alles gar nicht so einfach.
Wer es nicht kennt denkt vielleicht, na gut, Arbeit gespart jeden Morgen.
Oh nein !!! Weit verfehlt.
Sich nicht mehr zu rasieren ist eine Arbeit, Opa.
Am Anfang sieht man aus wie sau. Grauer Schimmel bildet sich im Gesicht und am Hals. Ueber Nacht altert man um Jahre.
Ich musste mich wirklich zwingen mich nicht doch wieder zu rasieren denn jedesmal wenn ich in den Spiegel schaute wurde mir bewusst wie Sack-alt ich in Wirklichkeit bin.
Nach etwa 3-4 Tagen fängt es an zu jucken. Dauernd hat man die Hand im Gesicht und kratzt sich als haette man Flöhe. Echt.
Ein bisschen spaeter – das Jucken hört nie mehr auf – fangen die Stoppeln an zu pieksen.
Alter, das ist manchmal fast schmerzhaft.
Nach einer Woche sieht es nicht mehr ganz so scheisse aus.
Dann kommt der erste Pickel an dem man dann wochenlang rumdrückt….
Jucken und Pieksen ist alltäglich…
Mit dieser Corona Kacke lernt man ja allerlei neue Sachen. So zum Beispiel hat mal jemand im Fernsehen gesagt, dass der normale Mensch sich am Tag 2000 – 3000 mal ins Gesicht langt.
Bei mir ist das so, dass sobald ich meine Hand aus dem Gesicht nehme, es zu jucken anfängt….
Ich muss gelegentlich mal zählen, ich glaube bei mir eher 5000 – 10000 Berührungen am Tag.
Nach der dritten Woche wird das Zeug dichter. Jetzt muss man sich schon nach dem Waschen richtig abtrocknen wenn man keine Tropfspur durchs Haus ziehen will.
Nachts wird es jetzt auch zum Problem.
Vor ein paar Tagen legte ich mich auf die Seite. Dabei wurde die eine Backe etwas gequetscht. Dies wiederum verursachte, dass ein paar Haare meine Nase berührten und mich kitzelten.
Es war gar nicht so einfach die richtige Position zu finden…
Gestern Nacht lag ich wohl irgendwann mal auf meinem Arm.
Ich trage aber immer ein Armkettele links.
Irgendwie haben sich ein paar Haare in den Links dieser Kette verklemmt.
Opa, der Schmerz war unerträglich. Die Nacht war im Eimer.
Da war ich eigentlich drauf und dran dieser Horrorshow ein Ende zu machen.
Aber ich halte durch, Freunde.
Ich Machs fuer euch !!! JJJ Bis das Leben wieder normal ist…..

 

Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz

18.4. 2020 Lockdown Tag 23

Ich muss erstmal schauen welches Datum wir Heute haben. Ist eigentlich total egal.
Ausserdem ist es wohl Samstag. Ist auch egal…
Drei Wochen sind schon vorbei. Jetzt haben wir noch weitere zwei Wochen aufgebrummt bekommen.
Und was dann ???
Ich will gar nicht unter die Leute solange dieser scheiss Virus wütet.
Irgendwie fasst es bei uns noch nicht so richtig Fuss. Bisher haben wir so um die 2800 Infizierte und 50 Tote.
Es ist schwer zu sagen was man davon halten soll. Haben wir die Kurve noch nicht erst erreicht, oder kommen wir fast ungeschoren damit durch ?
Wir wissen es nicht.
Und so verbringen wir eine ruhige und eigentlich sehr angenehme Zeit zu Hause.
Ein Leben lang hat man fuer sein Haus gearbeitet und es gemütlich gemacht. Und Zeit es wirklich mal zu geniessen hat man eigentlich fast nie.
Bis jetzt.
Um 7 Uhr stehe ich auf und lass die Hunde raus. Dann geh ich wieder ins Bett und lies mein Buch bis um 8.
Danach gehe ich runter in die Küche und mach uns einen Kaffee. Wenn das Wetter gut ist trinken wir den Kaffee draussen, wenn es kühl ist schauen wir erstmal auf CNN was so in der Welt los ist während wir den ersten Kaffee geniessen.
Gegen 9 Uhr mach ich uns ein super Frühstück.
Ab 10 Uhr gibt es Hausarbeit. Unmengen von Staub und Hundehaaren kommen täglich zusammen. Draussen gibt es auch viel zu tun.
Vorgestern war es dann Zeit, den Rasen zu mähen.
Es ist ja nicht das erstmal, dass ich in meinem Leben Rasen mähe.
Opa, ich bin fix und fertig. Mein Rücken ist kaputt. Voll im Eimer…
Und unser elektrischer Mäher ist fast noch neu.
Aber, man muss ihn schieben. Und wir haben einen Hangrasen…
Ich habe gearbeitet wie ein Tier.
Diese Scheiss-Maschine hoch und runter, kreuz und quer schieben. Alter !!!
Mir lief der Schweiss nur noch so aus allen Poren.
Ich machte etwa 30 Quadratmeter und musste mich fuer den Tag beurlauben lassen…
Gestern war dann der Rest dran.
Dauernd blieb der Mäher stecken und haute die Sicherung raus. 20mal ist eher untertrieben.
Als er dann gar nicht mehr an wollte hab ich das Ding mal umgedreht.
Klar, das alte Messer war total verbogen. Und ich dachte, mein Rasen ist uneben…
Ich baute das Messer aus und klopfte es wieder gerade. Dann ging es weiter.
Viel einfacher.

Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz

Bis der Ärger wieder von vorne anfing. Messer wieder raus, gerade klopfen und weitermachen. 5, 6 mal Am Schluss nahm ich dann nur noch die Rohrzange und bog das Messer einigermassen hin. Scheinbar ist das alte Messer so abgewetzt, dass es wegen jedem Hubbel verbogen wird…
Ich habe mich verlitten wie ein Irrer. War so fertig anschliessend, dass ich mich nur noch ins 20˚C kalte Poolwasser fallen liess.
Als ich letztesmal bei meinem Vater den Rasen mähte hatte ich einen Flymo.
Der hooverte nur so über dem Grass wie ein Luftkissenboot. Hätte ich den Flymo nicht festgehalten wäre er wahrscheinlich weggeflogen.
Mein Wolf…ist eine Bestie.
Aber mein Gartenboy ist ebenso ein Tier. Er hat nur Kraft, sonst nix. Und er liebt jeden Job der ihn körperlich auslastet.
Das hat schon seinen Vorteil. Man bekommt einen totalen Workout und hat keine Zeit sich um negative Gedanken zu kümmern.
Und diese Gedanken sind allgegenwärtig….
Wenn man sieht was in der Welt abgeht und wie weit der Mensch von einer Loesung entfernt ist wird einem manchmal schon etwas mulmig.
Natürlich ist uns klar, dass die Zukunft nicht besonders rosig aussieht.
95% all unserer Taucher sind internationale Leute. Bis die wiederkommen kann es lange dauern.
Zuerst müssen die geparkten Flugzeuge wieder zertifiziert werden. Sie muessen Testflüge machen denn all das Öl und Benzin wurde entleert.
Die Piloten müssen ihre Flugstunden wieder up to date kriegen. All die Crews und Flughafen Angestellte müssen wieder zur Arbeit kommen und erstmal den Rost loswerden.
Die Taucher müssen dann das “Risiko” eingehen ein Ticket zu buchen und eventuell im Reiseland stecken zu bleiben sollte der Virus sich plötzlich wieder aufbäumen.
Das dauert, Opa.
Nach über drei Wochen im Hausarrest , was vermisse ich :
-Tauchen an Protea Banks, klar.
-Mit Beulah in ein Restaurant gehen
-Die Freiheit , zu reisen bzw irgendwo hinzufahren , Tapetenwechsel zu haben
-Mit den Hunden an den Strand zu gehen
Was vermisse ich nicht :
-Massen von fremden Leuten in Shops und auf der Strasse zu begegnen
-Um 5 Uhr aufstehen müssen
-Richtigen Stress bei der Arbeit zu haben
-Irgendwelchen Mist erledigen zu müssen und dauernd hin und herzufahren
-Dauernd was einkaufen zu müssen
-Sich mit Angestellten rumärgern
-Nie zu Hause zu sein
-Keine Zeit fuer meine Hunde zu haben
Wenn ich relaxed bin will ich Bilder machen und Bücher lesen.
Das mache ich diese Tage.
Nachdem die Haus- und Gartenarbeit getan ist , so gegen 14 Uhr, gehe ich nach oben in mein Dachzimmer. Dort setzte ich mich auf den Balkon, mach eine Dose Bier auf und lese.
Abends so gegen 18 Uhr wird dann was Feines gekocht.
Mittlerweile ist bei uns totaler Einkommensstillstand. Null. Nix.
Nur die Kosten klopfen dauernd an die Tür.
Zum Glück leben wir nicht wie so viele unserer Kollegen von der Hand in den Mund.
Eine gute, deutsche Wert-Erziehung, ein BWL Studium und eine gute Frau mit exzellentem Geschäftssinn halten noch fuer eine gute Weile den Existenzstress vom Hals….
Da müssen wir durch, Leute, und positiv gehts besser….

 

Roland Mauz
Naughty
Roland Mauz
Thembi
Roland Mauz
Nuisance
Roland Mauz
Smiley
Roland Mauz

12.4. 2020 Frohe Ostern

12.4. 2020 Frohe Ostern
Wir von African Dive Adventures, Roland, Beulah, Spike, Steven, Brendon und Nkosi wünschen Allen ein Frohes Osterfest.
Die Zeiten sind so schwierig wie noch nie und Keiner weiss wie es am Schluss weitergehen wird.
Sicher werden wir alle zu einem bestimmten Grad unser bisheriges Leben umstellen müssen.
Hoffentlich kommt am Schluss was Besseres dabei heraus.
Fuer Heute jedenfalls denke ich, sollten wir positiv bleiben, die Ruhe und Besinnlichkeit des Osterfestes fuer neue Zukunftspläne nützen.
Es geht auf jeden Fall weiter und der Mensch macht immer das Beste aus jeder Situation.
Alles Gute und passt gut auf euch auf !!!

 

6.4. 2020 Lockdown Tag 11


Mittlerweile wird es schwer sich an den Wochentag und den LockDown Tag zu erinnern.
Um ehrlich zu sein, ich musste erstmal auf meinen letzten Eintrag zurückschauen und von da Weiterrechnen…Uff..
Die Tage fliessen ineinander ueber.
Eigentlich wollten wir am Samstag und Sonntag nichts arbeiten, aber es ergibt sich automatisch immer was.
Was gut war, ich habe seit Monaten erstmal wieder die Polster fuer die Gartenmöbel herausgeholt.
Tolles Erlebnis.
Heute ist Montag und somit mal wieder Vollreinigungs Tag.
Irgendeiner had den ganzen Dreck den ich am Freitag und Samstag zusammengekehrt hatte wieder ins Haus rein geschmissen !!!
Genauso mit der Hundekacke im Garten. Jemand hat das wieder ausgegraben und Gleichmäßig verteilt !!!

Katastrophe.
Ich glaube, meine Hausangestellten verdienen eine Lohnerhöhung wenn sie endlich mal wieder kommen.
Ich wollte den alten Toyota Prado mal wieder starten. Die Batterie war aber total platt.
So habe ich sie an das Ladegerät gehängt und Stunden spaeter gestartet.
Alles vergeht wenn es nicht benuetzt wird.
Ich bin dann zur Taucher Villa gefahren um mal wieder nach dem Rechten zu schauen.
Knappe zwei Wochen ist es her und schon ist der Verfall deutlich sichtbar.
Blätter und Blüten liegen ueberall rum, Maulwuefe haben den Rasen abgefuckt.
Der Staubsauger im Pool liegt in zwei Teilen und der Stecker der Poolpumpe ist total ausgebrannt.
Zwei Palmwedel hängen schon ueber die Auffahrt . Der Wind hat allerlei Müll vor das Tor geblasen.
Obwohl es verboten ist fahre ich noch ein bisschen durch die Nachbarschaft um die Batterie zu laden. Ueberall sieht man wie die Natur die Zivilisation verscheucht.
Wir sehen im Fernsehen wie es in Amerika und Europa zugeht.
Da sind wir bisher noch gut dran… Junge, Junge….

 

Heineken
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz

3.4. 2020 Lockdown Tag 8

Sieben Tage haben wir schon hinter uns. So schlimm ist es bisher gar nicht gewesen.
Eigentlich wünsche ich mir immer, dass ich ein bisschen Zeit fuer mich selber habe, aber die Zeit vergeht wie im Flug.
Ich habe gemerkt, dass wenn man keine Arbeit hat, man erst so richtig schaffen muss….
Normalerweise gehe ich morgens tauchen, danach ein bisschen rumtrödeln, dies und jenes und gar nicht so viel machen.
Jetzt , zu Hause eingesperrt und ohne Haushaltshilfe…Alter, das ist eine Arbeit ohne Ende.
Heute Morgen wurde ich so gegen 7 Uhr aufgeleckt ( !!! )
Eine sabbernde Hundezunge ist mir sanft übers Gesicht gefahren. Als ich die Augen öffnete schaute ich in die Gesichter der beiden Jungen, Naughty und Nuisance.
Es gibt nichts Schöneres !!!
Ich stand auf und ging vom Schlafzimmer runter ins Erdgeschoss.
Erstmal Hunde rauslassen. Pipi-Zeit.
Dann habe ich mir einen feinen Lavazza Kaffee gemacht den mir kürzlich der Adriano von Diving Friends Kroatien mitgebracht hat.
Damit ging ich in mein geliebtes Dachzimmer und schaute aufs Meer hinaus.
So gegen 8 Uhr nahm ich Besen und Kehrschaufel und habe dass ganze Haus gekehrt.
Mit all den Hundehaaren haette ich locker einen neuen Hund bauen können.
Dazu kommt Staub ohne Ende den die Tiere und der Wind tagsüber hereinbringen.
Nachdem ich dann das Bett neu überzogen habe geht es ins Bad zum Anziehen.
Ein kurzes Schnell-Frühstück und ab in den Garten. Heute muss ich meinen Pool servicen.
Hundekacke aufsammeln.
Ich sehe ein paar Pflanzen die mir nicht gefallen und hacke sie ab. Dabei kommt man ganz schoen ins Schwitzen, Opa.
Die Gartenarbeit ist ein Scheiss-Job. Total undankbar.
Man arbeitet wie ein Irrer und am folgenden Tag beginnt schon wieder der Verfall…
Mein Rasen lacht mich aus.
Überall stehen Grashalme wie tausende von Stinkefingern. Als wollten sie mir sagen, hehehe, nächste Woche bist du dran mit mähen …
Die Arschloecher können froh sein, dass ich nicht alles geteert habe…
Die Arbeit geht weiter.

Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz
Roland Mauz

Jetzt bin ich so richtig aufgeheizt. Beste Zeit um auf den alten Stepper zu gehen.
Eine Viertelstunde dauert ewig. Danach ein Sprung in das kalte Poolwasser.
22˚C hat es nur noch. Normalerweise ist das mit 7mm Anzug im Meer schon frisch.
Im Pool nur mit Badehose sau-kalt, aber es macht trotzdem Spass weil ich aufgeheizt bin.
Während ich 10 Minuten lang plantsche und öfters von oben reinspringe versuchen meine Jagdhunde Ibisse zu erwischen.
Seit das normale Leben überall zum Stillstand kam sind die Tiere mehr und mehr unterwegs.
Wer schonmal bei uns war erinnert sich an diese schreienden Vögel. Sie heissen Hadidahs, nach dem Klang ihres Schreis.
Vor unserem Haus spielen die Meerkatzen auf dem Nachbar-Dach. Sie haben soviel Spass, dass man ihnen den ganzen Tag zuschauen kann.
Beulah ruft zum Mittagessen. Heute gibt es was Besonderes weil wir soviel geschafft haben.
Ein 550 Gramm Rumpsteak und sowas Gesundes noch dazu.
Und eine Flasche Sekt. Hammer.
Beulah sagt, trink immer aus einem guten Glass denn du weisst nie was Morgen passiert…
Und als ich mich gerade ein bisschen ausruhen wollte meinten Frank und Claudia, ich müsse endlich mal wieder was schreiben….
Wieder eine Stunde weg.
Na gut, so vergeht die Zeit halt schnell.
Eine Woche weg, zwei Wochen vor uns ? Ich glaube es nicht.
Wenn ich so schaue wie es auf der Welt zugeht kommen wir mit zwei Wochen im Leben nicht hin.
Ich schätze bis Ende April geht erstmal garnix und danach gehts genauso wie jetzt weiter…
Wir werden sehen.