29.5. 2016
Das erste freie Wochenende seit wir von der BOOT im Februar zurückgekommen sind.
Wir haben den wesentlichen Teil, unsere Sommersaison hinter uns.
Eigentlich habe ich mich lange auf diese Zeit gefreut. Endlich mal wieder zu Hause sein können, eine Stunde länger schlafen, mit meinen Hunden spazieren gehen, Haus und Garten wieder auf Vordermann zu bringen…an der Arbeit würde es nicht fehlen…ABER…
Ja, es ist halt so dermassen perfekt dort draussen auf dem weiten Meer, dass es mich schon am zweiten freien Tag so richtig fuchst.
Das Meer ist spiegelglatt. Es gibt keine einzige Wolke am Himmel und es bläst nicht der geringste Wind. Wahnsinn.
So ist es im Mai, Juni und Juli .
Und Protea Banks ist aufgefüllt mit Sandtiger Haien. Hunderte und Hunderte. Wahrscheinlich ein neuer Rekord.
Ich habe Videoclips die ich diese Woche an der Nordseite gemacht habe. Unglaublich.
Und scheinbar gibt es auf der Südseite noch mehr….
Auch Tiger Haie haben wir fast auf jedem Tauchgang gesehen obwohl sie sich beim Anködern nicht blicken liessen.
Michi und Matthias wissen wie wir uns angestrengt haben um doch bloss noch einen Tiger an den Bait zu kriegen. Aber es war auch so sehr schön.
Ich werde Heute noch einen kleinen Raggy-Film fertigmachen und ihn hier einstellen. Das muss man gesehen haben !!!
Morgen fahren wir ins Gebirge, Beulah und ich. Wir müssen dringend mal Pause machen. Würden wir nicht weit weg gehen , wäre ich sicher bald wieder im Wasser.
Mitmachen bei ” Paddle Out for Sharks ” Samstag 4. Juni
Am Samstag nächste Woche ( 4. Juni )ist unser alljährlicher Paddle Out For Sharks Event.
Jedes Jahr fahren wir mit Booten, Kanus, Surfboards und alles was schwimmt raus zu den Hainetzen und gedenken all der Tiere die darin ums Leben gekommen sind. Wir haben Schulkinder eingeladen die mitfahren dürfen. Anschliessend gibt es Ansprachen und Information über die Haie und deren bedrohter Lebensraum. Wir erzählen den Besuchern was wir machen und erklären die Wichtigkeit der Haie im Meer.
Hierbei kann auch jeder mitmachen egal wo er ist. Einfach nur eine Taucherbrille aufsetzen und ein Bild von der Familie an Beulah mailen oder an ihr Facebook schicken. Beulah Mauz. Wir freuen uns über jede auch noch so kleine Beteiligung.
Je mehr Leute auch nur ganz kurz an die Haie denken , desto besser.
Es ist egal was gemacht wird, solange wir nur an diesem Tag der Welt irgendwas über Haie erzählen !!!!!

Sardine Run 2016
Danach gehts an die letzten Vorbereitungen fuer den Sardine Run. Wir haben noch nicht viel gehört. Naz von Coffee Bay sagte, es gäbe wohl schon gute Aktivität mit Tölpeln und Delfinen. Am besten ist es wenn es keine Infos gibt denn um diese Jahreszeit sind die Gerüchte überall verbreitet und nichts ist wahr daran.
Wie jedes Jahr haben wir auch dieses Jahr keine Ahnung was wir erwarten können.
Wir machen sicher, dass wir alles menschenmögliche unternehmen um unseren fast 70 Gästen ein unvergesslicher Naturerlebnis zu bieten. Was Mutter Natur schlussendlich macht werden wir sehen. Wir hatten noch kein Jahr wo nicht alle unsere Gäste restlos glücklich wieder nach Hause gefahren sind. Hoffentlich wird es auch dieses Jahr wieder gut. Die Hoffnung stirbt zuletzt !!!
Ich werde ab 25. Juni hier täglich berichten. Wie immer versuche ich so genau wie möglich zu sein damit man sich ein reelles Bild machen kann. Ich übertreibe nicht und ich erfinde nichts. Es soll keine Werbung sein sondern eine Dokumentation.
Es ist auf jeden Fall nervenaufreibend !!!!!
Sardine Run wird unser letzter Push fuer dieses Jahr. Danach haben wir eine lange Winterpause. Im Oktober geht es dann wieder gemütlich vollends ins Jahresende mit den Hammerheads.

20.5. 2016
Diese Woche hatten wir jeden Tag eine Sicht von 25m bis 35m. Das Wasser ist tief blau und wartet nur darauf, dass wir durch den üblen Surf durchkommen. Jede Ausfahrt war ein Abenteuer. Echt, ich frage mich wo sonst in der Welt wird bei solchen Wellen zur See gefahren ? Aber wenn wir dann hinter der letzten Welle sind und das Zittern langsam nachlässt sind wir mächtig stolz darauf, dass wir es gewagt haben.
Natürlich gibt es bei solchen Bedingungen auch irgendwann mal einen Endpunkt. Dann macht der Hafenmeister unseren Hafen zu und nichts geht mehr. Oft wägen wir das Risiko vorher schon ab und entscheiden uns lieber für die Kneipe anstatt die Welle.
Wir hatten ab Montag zwei Gruppen von Tauchern auf dem Boot. Supp und ich am Rebreather und die Anderen mit Lauter Luft.
Kai bekam die Boje und führte die normalen Taucher an der Südseite von Protea Banks während Supp und ich unseren eigenen Weg lautlos dahin schwebten.
Am Ende des Tauchgangs waren wir 1.2km von den anderen Tauchern und dem Boot entfernt. Natürlich fanden wir das erst nachher heraus. Jedenfalls als wir an die Wasseroberfläche kamen sahen wir nur endlose Weite/Leere.
Das war aber aufgrund meines Enos Gerätes kein Grund zur Aufregung. Ich schaltete meinen Enos Sender ein und ruckzuck piepste der Empfänger auf unserem Boot. Am Bildschirm erschien unsere Richtung, Entfernung, Kurs und Koordinaten. In wenigen Minuten kam das Boot aus dem Nichts heraus und direkt auf uns zu.
Das Enos ist der absolute Hammer !!!
Beim nächsten Tauchgang befestigte ich den Sender an die Enos Boje und schoss diese aus der Tiefe an die Wasseroberfläche. Sobald sie an der Luft war schickte der Sender sein Signal zum Boot und der Skipper wusste genau wo wir waren.
In dieser Form hatten wir das Enos System noch nicht ausprobiert. Es war immer nur als Back Up für den schlimmsten Fall dabei. Und dieser schlimmste Fall tritt hoffentlich nicht ein. Somit wäre das ganze System total unterbenützt.
Jetzt, dass wir wissen wir können es auch als extra Identifikations System benützen wird es bei uns mehrmals die Woche eingesetzt. Besonders wenn wir ohne Boje auf der Nordseite von Protea Banks an den Höhlen tauchen.
Damit haben wir jetzt mehr Spass, viel mehr Sicherheit und weniger Stress.
Es geht nicht mehr besser !!!!

14.5.2016
Wie immer sind wir feste am Tauchen an Protea Banks. Auf der Südseite sehen wir vom Hammerhai, über Tiger Hai zum GitarrenHai. Bullen Haie und Schwarzspitzen Haie braucht man schon gar nicht mehr aufzählen.
Auf der Nordseite von Protea Banks gibt es jeden Tag mehr Sandtiger Haie. Vorgestern waren es 19, Gestern 26 und Heute 35 Stück.
Aber was ganz Besonderes hat Protea Banks halt auch immer wieder auf Lager.
So hatten unsere Taucher Gestern das Hammer-Glück ausser einem Tiger und allen anderen Haien auch einen Walhai zu sehen. Also das ist nicht alle Tage der Fall !!!
Und wir hatten Heute einen Minkwal am Sicherheitsstop. Wo gibts denn sowas !!!
Heute begann auch unsere Rebreather Woche. Supp ist hier mit ein paar Freunden und Sophie und Jerome sind aus Johannesburg angereist.
Einige tauchen Rebreather, der Rest laute Luft.
Wir machten unseren Rebreather Tauchgang an der Nordseite wo die Sandtiger sind. Wir waren ein bisschen langsam beim Abstieg und die Strömung etwas stärker als erwartet. Als wir unten ankamen waren wir am Tunnel und mussten zur ersten Höhle zurückschwimmen. Und das gegen die Strömung. Das war kein Spass und richtig Arbeit mit dem Gerölle auf dem Rücken. Als wir uns aber so langsam der Höhle näherten sahen wir, dass sie voller Haie war. Leider war die Sicht nicht sehr gut unten am Grund weshalb die Bilder nicht so gut rauskamen. Ohne Rebreather hätte man den Weg gegen die Strömung gar nicht geschafft.Die Luft hätte dazu nicht gereicht.
Und als wir dann in der Höhle ankamen machten die Sandtiger einfach weiter. Sie liessen sich absolut nicht durch uns aus der Ruhe bringen. So hatte ich es mir erhofft und auch im November noch kurz erlebt. Wir sind inmitten der Haie und diese sehen uns nicht als die geringste Gefahr an. Beim Lufttauchen bekommen sie nämlich schnell Angst und verlassen die Höhle.
Wir hatten schön Zeit; fast eine halbe Stunde konnten wir auf der Tiefe von 35-37m bleiben. Danach tauchten wir langsam auf und wurden von Bullenhaien und Black Tips begleitet. Wie schon gesagt, am Sicherheitsstop kam dann der Miniwal vorbei. Dieser machte dreimal die Runde um uns und wären wir einfach ruhig geblieben und hätten gewartet, hätten wir ihn auch sicher ganz nah rangekriegt. Leider waren wir viel zu aufgeregt und sausten ihm hinterher…..
Morgen werden wir das Ganze nochmals üben müssen…..

6.5. 2016
Einer meiner Taucher aus England hat mich gebeten eine kurze Geschichte über Protea Banks und die Haie zu schreiben. Als ich mich endlich dazu aufraffte, liessen die Tasten meine Finger nicht mehr los….Am Schluss fand ich den Bericht ziemlich interessant und entschloss mich, ihn auf meine Webseite zu setzen. Leider ist alles auf Englisch geschrieben, aber wen es interessiert darf es gerne lesen. :
Hi Mark,
I haven’t forgotten about the mail i am to write. Just postponed it due to exhaustion.
Diving still carries on at Protea Banks and not much easy time is in sight yet.
Nevertheless, i want to try and write a few lines about the history and development which is on the go right now.
Beulah and i came to the town of Margate in 1992 looking for a way to make a living. We always wanted to live at the coast, but this is easier said than done.
Once we settled in we looked at this huge playground and wondered what we could do with it.
Fishing was not an option, swimming couldn’t be done regularly due to weather and sea conditions, boating probably gets boring after a while.
We were some of the very few locals who came to the beach every single day with our dogs. Not many people actually go to the beach once they live there….
When we got married in the Comoros we tried a discover scuba course and got hooked.
Upon our return we went to the local dive school and signed up.
Within a few training dives we found ourselves diving Protea Banks. Those days it was less costly to throw us in on the local reef rather than travelling 100km to a better suitable reef for beginners.
As novices we never questioned the safety and integrity of our instructor.
Like many divers still do today, i looked up my shark book and tried to memorise some of the many species of sharks. I had no idea what i would find on my first dive, but sharks were a sure encounter.
As we got down to the bottom we faced a tiger shark. Bang on, first dive , first shark. Okay, so this is what one sees here all the time, were my thoughts…
The local operator had a small boat and few divers. Protea Banks was a fishing reef and for every normal diver far too dangerous, especially because of the sharks which no-one knew much about.
When we drove to the dive site at Shelly Beach and got ready for a fun shark dive, onlookers would stare at us, take pictures of us and shake their heads. How could a normal human being do anything so outrageous as diving with sharks without any form of protection at all. Crazy….was the word we were described as all the time….
After a few years of diving Protea Banks we decided to acquire the business’ name and telephone number.
We worked hard and enjoyed every single dive we did on Protea Banks.
People came from all over the world and dived with us. In the beginning there were few but almost every diver had an unforgettable experience with the sharks of Protea Banks.
And word went out into the world about the best kept secret in the diving industry.
As the scuba diving market got more saturated, people had seen the world’s best dive sites and the one thing which was left was diving with sharks. Over the years more and more divers braved the sharks and spoke about it amongst their families and friends.
Today, after 20 years of promoting the best shark diving site in the world and with the help of expos and social media, Protea Banks is well known amongst serious scuba divers.
I like to call it the Mount Everest of shark diving.
Protea Banks is not for the faint hearted and definitely not for the beginner. It is not the sharks which makes the dive a challenge but the sea conditions which are often quite adverse.
But it is the sharks which draw more and more divers to Protea Banks and South Africa. This reef has more sharks of one species and more species of sharks than most other shark diving sites.
Even through all the years we have dived Protea Banks, the sharks never dropped in numbers too drastically. Sure, there are periods with fewer sharks and periods with more. This usually goes hand in hand with the presence of pelagic fish. If we don’t see sharks on Protea Banks, the fishermen don’t catch fish. And after a couple of days it is all back to normal.
On Protea Banks we have almost 100% line fishermen. They fish with rods and sinkers and every fish caught has to brought up with sheer muscle power. A normal 10kg tuna doesn’t come out easy and takes a lot of energy of the fisherman. But that is their sport and livelihood. Each fish is worth probably about Euro 10 per kilo weight. Sharks on the other side have no monetary value other than the jaws for a trophy.
Over the years there were the odd fishermen who wanted a set of jaws for their private bar at home. Overtime a shark was killed and brought back to Shelly Beach we would make a huge scene. The last time we used the social media and the local media to name and shame the senseless killer.
Luckily this has earned us a lot of respect and hardly any dead shark comes back to land. This is not to say that they don’t ever get killed. Fishermen are highly frustrated with sharks continuously taking their catch and leaving merely the head to be pulled out. In anger they often destroy sharks. But catching a shark deliberately is not in the interest of the normal fisherman. As i explained it before, it takes too much physical power to catch a shark. By the time a shark is ready to be killed, the fisherman is usually spent and cannot go on catching more valuable fish.
Lately our government has decided to protect 5% of our countries EEZ which runs 200km around our entire coastline. Currently 0.4% is protected. So a group of scientists was commissioned to establish areas and habitats worth protecting. Protea Banks has been earmarked as a hugely valuable area.
In this we are experiencing an unexpected huge leap forward. Everybody knows that the existence of the sharks worldwide is in jeopardy due to the cruel and pathetic finning practice. Even though we might not have noticed a drop in shark numbers on Protea Banks in the last 20 years, it is clear that sharks need every sanctuary possible anywhere in the world in order to have a small chance of survival. A Marine Protected Area around Protea Banks will give the sharks a small break. We are in the process of finalising an area of approximately 3200 square kilometres as the official Protea Banks MPA.
Fishing in the MPA will be controlled and sharks are completely off limits. What a glorious victory for these so misunderstood creatures !!!!!
Greetings Roland
African Dive Adventures
Protea Banks , South Africa
roland@afridive.com
www.afridive.com

2.5. 2016
Und wie wars heute ? Ja, super gut halt. Wie immer auf Protea Banks !!!
Erster Tauchgang d-was angeködert. Wir haben zwar keinen Tiger gesehen, aber 7 Schwarzspitzen Haie und 3 Bullen Haie haben uns 75 Minuten lang unterhalten. Die Sicht war 20m und die Wassertemp 24C. Also wir wieder an der Oberfläche waren war es dort deutlich kühler als im Wasser.
Zweiter Tauchgang dann an der Nordseite von Protea Banks. Wir hatten letzte Woche schon 13 Sandtiger gezählt und es interessierte mich zu sehen wieviele es wohl jetzt sind. Allerdings hatten wir ein Wochenende mit hoher See was die Sandtiger gar nicht mögen. Trotzdem hatten wir immer noch 4 Raggies in den Höhlen. Beim Auftauchen 3 fröhliche Bullenhaie und 3 Black Tips die sich noch an uns erinnerten vom vorherigen Tauchgang.
Und Morgen ?
Genau dasselbe. Rebreather tauchen an Protea Banks fuer mich, laute Luft fuer alle Anderen…..

1.5. 2016
So wir haben jetzt ein ordentliches Wochenende hinter uns. Am Donnerstag sind wir morgens noch getaucht und mussten den zweiten Tauchgang bei der Ausfahrt abbrechen. Das gibt es normalerweise bei mir nicht. Wenn wir im Wasser sind wird auch getaucht. Aber der Hafenmeister kam zu mir und meinte einfach so aus dem Bauen heraus, ich soll lieber die zweite Ausfahrt absagen. Unmöglich, sagte ich, ich habe Leute von weither. Aber die Wellen waren 3m-4m hoch die da nach Shelly Beach hereinbrachen. Hammer !!! Er meinte dann, also der Hafen ist noch offen, und die Verantwortung liegt beim Captain. Okidoki, wir gehen.
Wir schieben das Boot ins Wasser , alle springen auf und wir warten auf die Lücke in den Wellen. Wie bei Papillon kommen die Wellen immer im Rhytmus von Sets und wenn sie durch sind gibt es eine kurze Pause bis dann die nächsten Wellen kommen.
So wir stehen also in der Bucht mit dem Boot und warten….und warten….
Gigantische Brecher kommen auf uns zu. Wir warten und je länger wir warten desto mehr sehe ich ein, dass es tatsächlich keine Ausfahrmoeglichkeit gibt. Nicht eine Sekunde lang gibt es eine Chance, sicher ins offene Meer zu gelangen. Selbst mit unserem super schnellen Boot. Nach etwa 12 Minuten drehen wir um und fahren auf den Strand zurück. Alle waren sehr froh darüber…!!!
Am Freitag dann waren die Wellen noch höher und der Hafen gleich von vornherein geschlossen. Samstag gab es Sturm und Heute, Sonntag hatten wir nur einen Taucher gebucht dem wir gerne absagten. Ab Morgen ist dann wieder alles normal und wir gehen wieder Haie gucken….Habe wieder meinen Rebreather bereitgemacht.
Ich freu mich drauf…